Samantha Cristoforetti, die erste europäische Kommandantin der Raumstation
Gute Nachrichten für die Befürworter der Gleichberechtigung: Die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti wird die erste Europäerin an der Spitze der Internationalen Raumstation ISS. Dies ist eine eher bescheidene Leistung, wenn man bedenkt, dass von den 600 Astronauten, die im Weltraum gereist sind, nur etwa 10 Prozent Frauen waren.
Die Nominierung schrieb Geschichte im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter in einem Bereich, der traditionell Männern zugeordnet ist. Es ist auch ein sehr großer Imageerfolg für Italien, das im Bereich der Astronautik nicht überragend vertreten ist.

„AstroSam“ ist startklar
Samantha Cristoforetti oder ´AstroSam´ wie sie genannt wird, wird die Leiterin der Expedition 68a. Die Operationspläne und die genauen Starttermine sollen bald bekannt gegeben werden, laut einer aktuellen Pressemitteilung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Samantha wird voraussichtlich Teil der Crew-4 sein. Ihre Reise wird mit der NASA von Florida aus gestartet und wird zusammen mit ihr auch die Astronauten Bob Hines und Kjell Lindgren reiten. Das Raumschiff, das am wahrscheinlichsten verwendet wird, ist ein SpaceX Crew Dragon.
Für Samantha wird diese Fahrt ihre zweite Weltraummission sein, aber ihre erste als weibliche Kommandantin. Christoforetti ist der fünfte Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation, der die Internationale Raumstation ISS leitet wird.

Cristoforetti sagte, dass die Mission, die ihr zugewiesen wurde, sie demütige und sie sich geehrt fühle, Europa auf der Internationalen Raumstation zu vertreten.
Ihre Hauptaufgaben werden hauptsächlich die täglichen Missionen sein und sie wird für die anderen Astronauten an Bord verantwortlich sein.
`Eine Inspiration für eine ganze Generation` von Frauen
´Samanthas Ernennung zum Leiterin der Internationalen Raumstation ist eine Inspiration für eine ganze Generation, die sich derzeit für das Astronautenkorps der ESA bewirbt. Ich kann es kaum erwarten, die endgültigen Kandidaten zu treffen und nutze diese Gelegenheit, um noch einmal Frauen zu ermutigen, sich zu bewerben´, sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher in einer offiziellen Pressemitteilung der Institution. Er skizzierte, dass sich Samantha Cristoforetti bei verschiedenen NASA-Operationen, aber auch bei Feldmissionen und Vorbereitungen als ´sehr kompetente und vertrauenswürdige Führungspersönlichkeit´ erwiesen habe. ´Ihre Erfahrung und Einstellung machen sie zu einer Bereicherung für die ESA und unsere Partner und ich weiß, dass sie uns während ihrer Zeit im Weltraum stolz dienen wird´, fügte der europäische Beamte hinzu.

Bisher hatten bis zu 503 Männer und nur 65 Frauen die Möglichkeit, ins All zu fliegen.